Ein besonderes Erlebnis im Herbst 2019 war für zwei Tagesgäste und zwei Bewohnerinnen die Teilnahme an einem generationenübergreifendem Filmprojekt. Bereits Anfang des Jahres kam Sozialarbeiter Jürgen Vogel mit einer Projektidee auf uns zu. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kulturpädagogen mit dem Schwerpunkt Film und musste im Rahmen dieser Ausbildung ein Filmprojekt machen. Seine Idee war, dass sich Senioren und Jugendliche über ein bestimmtes Thema unterhalten wie es früher war und wie es heute ist. Drei Bewohnerinnen erklärten sich bereit bei diesem Projekt mitzumachen sowie drei Auszubildende der Firma RECA NORM.
An unserem ersten Treffen im Oktober begannen wir mit einer Vorstellungsrunde. Die Auszubildenden Lea, Mike und Maris absolvieren eine Ausbildung zur/m Kauffrau /-mann im Groß- und Außenhandel. Unsere Bewohnerinnen Fr. Abel, Fr. Friedrich und unsere Tagespflegegäste Fr. Strohmer und Hr. Thalheimer ließen sich ebenso auf das Abenteuer ein. Nachdem wir uns etwas besser kennengelernt haben, spielten wir eine Art „Flüsterpost“ mit Aufzeichnen von Formen auf den Rücken des jeweils Anderen. Dabei entstanden sehr verschiedene lustige Kreationen. Im Anschluss wurden die Filmthemen vorgestellt. Eine Idee war, das Thema „Computer“ den Bewohnern näher zu bringen, ein anderer Vorschlag war das Thema „Kennenlernen eines oder des Partners“. Beim zweiten Thema gab es prompt Gesprächsstoff, sodass man sich für das Thema entschieden hat, wie man sich heutzutage kennenlernt, wie früher Kontakte geknüpft worden sind und wie es zu einer Beziehung kam.
Am 13. November war dann auch schon der Drehtag. Herr Vogel hat bereits mit den Auszubildenden den Inhalt sowie die Kameraführung und Aufnahmen vorbesprochen. Nach einer gemeinsamen Besprechung mit Auszubildenden und Bewohnerinnen standen auch die Fragen fest und schon ging es los. Eine Bewohnerin saß hinter der Kamera mit Kopfhörern und achtete auf den Ton. Zwei Bewohnerinnen saßen mit zwei Auszubildenden vor der Kamera. Man merkte sichtlich die Nervosität der Darsteller kurz bevor es mit dem Filmen losging. Es standen immerhin zwei Kameras vor Ihnen und noch eine weitere in den Händen von Hr. Vogel. Es hat alles wunderbar geklappt und die Nervosität war umsonst. Unsere Bewohnerinnen berichteten wie und wo man früher Männer kennenlernen konnte und wie man sich verabredet hatte. Ganz so einfach war das nämlich nicht wie es heutzutage ist. Emotional erinnerten sie sich an ihr erstes Treffen, an die Steine, die im Weg lagen, aber keine großen Hürden darboten.
Zwei Tage später wurde der Film in unserem Haus präsentiert. Zu Gast waren die Ausbildungsleitung sowie Ausbilderin von RECA NORM und weitere Gäste wie selbstverständlich unsere Bewohner. Es ist ein sehr schöner und gefühlsvoller Film geworden. Herr Vogel und die Darsteller erhielten großen Applaus aus dem Publikum.
Das Filmprojekt war für alle Beteiligte ein Abenteuer, da keiner vorher so genau wusste wie es wohl werden wird. Welches Thema es sein wird und wie die Zusammenarbeit mit den jeweils „anderen“, sprich mit den Jugendlichen bzw. mit den Bewohnern sein wird. Die Unsicherheit unserer Bewohnerinnen ließ immer mehr nach und sie haben offen über das Thema gesprochen und auch interessiert die Jugendlichen gefragt, wie das heute ist. Sowohl die Auszubildenden, als auch unsere ALPENLAND-Darstellerinnen hatten Spaß an dem Projekt, wie sie zum Schluss berichteten. Es war ein schönes Erlebnis, wir haben immer wieder herzhaft gelacht und das Ergebnis des Filmes zeigt, dass das Zusammenkommen und der Austausch zwischen Jung und Alt immer wieder eine wunderschöne Zeit mit sich bringt.